From the Cosmos to the Commons – Between Stars and Signals

In der Antike orientierten sich die Menschen an Sternen und Naturphänomenen, um sich auf dem Planeten zurechtzufinden. Der Himmel wies den Weg und gab gleichzeitig eine kosmische Ordnung vor, die das Leben auf der Erde bestimmte. Später ermöglichten präzise astronomische Kalender und Instrumente, Jahreszeiten oder geografische Positionen vorherzusagen und die Welt systematisch zu erfassen. Dadurch veränderte sich auch das menschliche Verhältnis zu Raum und Zeit.
Heute können wir mithilfe digitaler Technologien jeden Winkel des Planeten erkunden. Navigation ist nicht mehr an natürliche Phänomene gebunden, sondern an unsichtbare Signale, Algorithmen und Datenströme. Augmented und Virtual Reality werden unser Raumgefühl zukünftig sogar noch stärker verändern. Auch unsere Beziehung zur Zeit ist abstrakter geworden: Sie erscheint immer weniger wie eine Abfolge aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; vielmehr befinden wir uns in einem permanenten Zustand von Echtzeit.
Between Stars and Signals thematisiert die Entwicklung der Navigation als Spiegel unseres sich wandelnden Weltbildes – von der spirituellen, intuitiven Verbindung zur Umwelt hin zur datenbasierten, technologischen Kontrolle. Die teilnehmenden Künstler*innen setzen sich mit der Bewegung durch Raum und Zeit sowie mit ihren philosophischen und gesellschaftlichen Implikationen auseinander. Sie nutzen sowohl den Sternenhimmel und astrologische Konzepte als auch digitale Neuerungen als Mittel, um die komplexen Beziehungen zwischen Mensch, Natur und dem Universium künstlerisch zu erforschen. Die ausgestellten Werke bringen uns zum Nachdenken darüber, ob die digitale Transformation zu einem tieferen kosmischen Bewusstsein führt oder ob sie uns weiter von der unmittelbaren Erfahrung der Welt entfernt.
Die Gruppenausstellung ist Teil von From the Cosmos to the Commons · Vom All zum Allgemeingut, dem Auftaktprojekt der neuen Stadtkuratorin Hamburg. Das Programm umfasst des Weiteren eine Neuauflage von Aby Warburgs Ausstellung Bildersammlung zur Geschichte von Sternglaube und Sternkunde im Planetarium Hamburg, kuratiert von Uwe Fleckner, eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst im Stadtpark und Planetarium Hamburg, kuratiert von Joanna Warsza, sowie ein Symposium im Warburg-Haus. Seit 2024 steht das Projekt Stadtkuratorin unter der Trägerschaft des Kunsthaus Hamburg.
Teilnehmende Künstler*innen: Aram Bartholl, Zach Blas, Nolan Oswald Dennis, Charles & Ray Eames, Sasha Litvintseva & Beny Wagner, Timo Nasseri, Norbert Pape & Simon Speiser, Trevor Paglen, Katie Paterson, Marie Pietsch, Agnieszka Polska, Jana Schumacher, Hoda Tawakol
Kuratiert von Anna Nowak
Die Ausstellung Between Stars and Signals entstand mit freundlicher Unterstützung der Claussen-Simon-Stiftung.
Kunsthaus Hamburg

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