Hamburger Kunsthalle, 14.06.–08.09.24

William Blakes Universum

William Blake (1757–1827) Europa, eine Prophezeiung, Frontispiz – Urizen (Europe a Prophecy, frontispice – Urizen), 1794

Im Sommer 2024 präsentiert die Hamburger Kunsthalle das erstaunliche Œuvre des englischen Zeichners und Grafikers William Blake (1757–1827), das dieser um 1800 vor dem Hintergrund von Revolution und Krieg in Europa, Sklaverei in den europäischen Kolonien und der Unterdrückung im heimischen Großbritannien schuf. Blakes Arbeiten verknüpfen seine Kritik an der damaligen Welt mit einer Vision von universeller Erlösung. Außerhalb Englands ist sein Werk noch immer wenig bekannt – seine mystischen Bilderwelten und seine (düsteren) literarischen Arbeiten finden bis heute einen Widerhall in der Popkultur. Die Ausstellung wird erstmals sämtliche Blake-Bestände des Fitzwilliam Museum in Cambridge und das Vermächtnis des bekannten Blake Sammlers Geoffrey Keynes öffentlich präsentieren. Die Schau zeigt Blake als einen wahrhaften Europäer, obwohl er Großbritannien niemals verließ, und setzt sein Werk in Bezug zu ausgewählten Arbeiten europäischer Zeitgenossen, sodass insgesamt rund 120 Werke zu sehen sein werden.

Illustriert werden die entscheidenden Aspekte der Kunst Blakes von seiner klassischen Ausbildung an der Royal Academy of Arts in London über seine Beschäftigung mit der Kunst der Antike und der Renaissance bis hin zu seiner Begeisterung für die mystischen Bildwelten der frühen Neuzeit, z. B. des deutschen Philosophen Jakob Böhme (1575-1674). Die Ausstellung vergleicht Blakes Werk zudem mit anderen Künstlern, die sich im Angesicht vernichtender politischer Krisen der bildenden Kunst zuwandten, um die Welt neu zu errichten: Der Romantiker Philipp Otto Runge (1777–1810) strebte ebenfalls an, die geistige Erneuerung des Menschen in künstlerisch neuartiger Form sichtbar zu machen. Blakes Darstellungen der Reise der Seele vom Gefallensein bis zur Erlösung werden zudem mit Werken von Zeitgenossen wie seinem jüngeren Landsmann Samuel Palmer (1805-1881) und Caspar David Friedrich (1774-1840) in Bezug gesetzt, um so die künstlerischen Spannungen zwischen individueller, nationaler und universeller Befreiung um 1800 aufzuzeigen.

Die Schau ist eine Kooperation der Hamburger Kunsthalle mit dem Fitzwilliam Museum, University of Cambridge. Sie knüpft an den Zyklus »Kunst um 1800« des ehemaligen Kunsthallendirektors Werner Hofmann an, in dem Blakes Werk 1975 erstmals in Deutschland präsentiert wurde.

In Hamburg war schon 1811 der erste biographische Beitrag zu William Blake in der vonFriedrich Perthes herausgegebenen kritischen Zeitschrift »Vaterländisches Museum«, verfasst von dem englischen Journalisten Henry Crabb Robinson, erschienen. Die Hansestadt kann sich mit der aktuellen Ausstellung somit mit Recht als ein Zentrum der Präsentation des Werkes von William Blake auf dem Kontinent bezeichnen.

Ein umfangreicher Katalog (380 Seiten, Hatje Cantz Verlag) ist zum Preis von 39 Euro im Museumsshop oder über www.freunde-der-kunsthalle.de zum Buchhandelspreis von 54 Euro erhältlich. In der App der Hamburger Kunsthalle stehen Audiotouren für Erwachsene (deutsch und englisch) sowie für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren (deutsch) zur Verfügung. Eine Animation in der Ausstellung sowie ein Kurzfilm stellen William Blake in den Kontext seiner Zeit. Zusätzlich schildert eine Begleitpublikation in Form einer Graphic Novel (deutsch und englisch / kostenlos für die Besucher*innen zum Mitnehmen) von Noëlle Kröger das Leben William Blakes.

Die Ausstellung knüpft an den Ausstellungszyklus »Kunst um 1800« des ehemaligen Hamburger Kunsthallendirektors Werner Hofmann an, in dem Blakes Werk 1975 erstmals in Deutschland präsentiert wurde.

Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e. V, Hubertus-Wald-Stiftung, Philipp Otto Runge Stiftung, Wolfgang Ratjen Stiftung und Tavolozza Foundation

In Kooperation mit dem Fitzwilliam Museum, Cambridge

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