24 Flaggen – ein Projekt der Kunstmeile Hamburg

Juni – Oktober 2025 Opening am 24. Juni, 18 Uhr, im Kunsthaus Hamburg Auf den 24 Flaggenmasten entlang der Kunstmeile zeigen die Künstler*innen Than Hussein Clark, Özgür Kar und Ketuta Alexi-Meskhishvili nacheinander eigens für diesen Raum entwickelte Arbeiten. Mit „24 Flaggen” setzt die Kunstmeile Hamburg ein sichtbares Zeichen für kulturelle Präsenz und künstlerische Teilhabe im öffentlichen Raum. Das Projekt ist Teil der Pilotprojekte des Hamburger Programms “Verborgene Potenziale – Gemeinschaftliche Entwicklung der Nutzungsvielfalt für eine lebendige und resiliente Hamburger Innenstadt“, gefördert durch das Programm “Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren” des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. „24 Flaggen” versteht sich als temporäre Plattform für zeitgenössische Kunst im öff entlichen Raum und eröffnet im Zusammenspiel mit der bestehenden Struktur der Kunstmeile einen Dialog zwischen Publikum, Stadt, Institution und Werk. Sichtbar und zugänglich für alle Passant*innen lädt das Projekt dazu ein, vertraute Orte neu zu sehen und alltägliche Bewegungsmuster zu hinterfragen. Der französische Soziologe Michel de Certeau beschrieb das Gehen als „Raum der Äußerung“ – eine Handlung, durch die Stadt erfahrbar wird, Orte entstehen und Beziehungen zwischen ihnen hergestellt werden. In diesem Sinne versteht sich „24 Flaggen” als eine aktivierende Praxis des Sichtbarmachens und Verortens innerhalb urbaner Strukturen. Jury: Anna Nowak (Geschäftsführung und künstlerische Leitung, Kunsthaus Hamburg), Milan Ther (Direktor, Kunstverein in Hamburg) & Paul Grziwok (Projektleitung, Kunstmeile Hamburg) Texte: Katrin Krumm Zeitplan: 24.6. – 20.7. Than Hussein Clark

21.7. – 4.8. Pride-Flaggen

5.8. – 10.8. Than Hussein Clark

11.8. – 14.9. Özgür Kar

15.9. – 20.10. Ketuta Alexi-Meskhishvili

Than Hussein Clark

24.6 - 20.7 & 5.8 - 10.8

Autor, Regisseur oder Bildhauer – das künstlerische Schaffen von Than Hussein Clark ist geprägt von einem steten Rollenwechsel. Seine Arbeitsweise ist objektorientiert, wobei das Objekt vielgestaltig auftritt: als Theaterproduktion, Möbelstück, Skript, Skulptur oder Installation. Ausgehend von seinem Interesse an handwerklichem Können und ästhetischem Potenzial richtet er den Blick auf Felder jenseits des Kanons der „hohen Kunst“, wie etwa dem Modedesign, der Inneneinrichtung oder der Lichtgestaltung. Innerhalb dieser beschäftigt er sich mit den ihnen eingeschriebenen Ideologien und stellt ihnen kritische Gegenentwürfe wie das Konzept des Camp gegenüber, das durch eine Ästhetik der Übertreibung und inszenierten Künstlichkeit kulturelle Normen unterwandert. Indem er narrative, räumliche, materielle sowie theoretische Zugänge verbindet, entsteht eine Kunstform, die sich etablierten Kategorisierungen und Verwertungslogiken entzieht. Der Akt des nicht vollständig Lesbaren wird bei ihm zur Strategie, die durch Verwehren Begehren erzeugt.

Özgür Kar

11.8. - 14.9.

The Walking Death zeigt ein Skelett in einem dreistufigen Laufzyklus über eine Reihe von Flaggen. Das Skelett, eine wiederkehrende Figur in Kars Werk, ist der Danse Macabre entlehnt, einer spätmittelalterlichen Allegorie, die als Erinnerung an die Sterblichkeit diente. Über der Straße schwebend, wird das Skelett durch den Wind und die Wiederholung der Flaggen zum Leben erweckt und spiegelt die Bewegungen der vorbeigehenden Fußgänger wider, die neben dem Alltag der Stadt hergehen.